Zeigt her Eure Füße…

… zeigt her Euren Fußabdruck! Wie schön ist das Gefühl durch nassen Sand am Meeresstrand zu laufen und seine Fußspuren zu hinterlassen. Ein paar Momente bleiben sie, bis die nächste Welle kommt und sie einfach auslöscht. Spurlos verschwinden lässt. Doch nicht alle Spuren, die wir hinterlassen sind so einfach zu beseitigen. Vieles bleibt von Dauer, ob kleine Spuren oder große Stapfen.
Man kann seinen eigenen, den sogennanten ökologischen Fußbadruck berechnen lassen – und sehen, auf wie großen oder kleinen Fuß man lebt. Dabei werden die Bereiche Ernährung, Wohnen, Konsum und Mobilität abgefragt und daraus ein Wert ermittelt. Die Idee zu diesem „Buchhaltungssystem für die Umweltressourcen unserer Erde“ hatten zwei Wissenschaftler in den 90gern. Und was sie aktuell berechnen klingt nicht gut: Heute am 8. August ist der sogenannte „Welterschöpfungstag“ (oder auch www.overshootday.org). Ab heute verbrauchen wir mehr Ressourcen als sich in einem Jahr wieder regnerieren können. Oder einfacher gesagt: Wir Leben auf Pump. Roden mehr Wälder als Bäume wachesen, zerstören mehr Böden als sich Humus nachbilden kann, fischen mehr als sich erholen kann und geben mehr CO2 in die Atmosphäre als aufgenommen werden kann. Dies ist besonders problematisch für die Erderwärmung, wie der Wissenschaftler und Gründer des „Global Footprint Network“ in der taz beschreibt.
Für Deutschland alleine sieht es noch gruseliger aus: So wie wir momentan leben, haben wir bereits am 29. April schon unsere Ressourcen verbraucht. Wir bräuchten über 3 Erden! Andere Länder, die weit weniger verbrauchen gleichen uns global noch aus – doch Jahr für Jahr rückt der Welterschöpfungstag ein paar Tage vor. Um ein paar Tage „nur“, dennoch die Folgen werden am Klima für uns alle schon seit einiger Zeit deutlich sichtbar: (Un)Wetter, Dürren oder Starkregen. An den Polen und auf den Gletschern schmilzt das Eis und die Meere verändern sich, veröden, Riffe sterben. Die Wüsten breiten sich aus.

Gartenblumen

Doch das ist alles irgendwie weit weg. Was kann man selbst tun? Gemeinsam daran arbeiten die 2-Grad-Grenze von Paris, der UN-Klimakonferenz, noch zu schaffen! An die einfachen Dinge denken: Deutlich weniger Fleisch und Fisch, viel mehr saisonal, regional und bio essen. Ob Vegan oder Veggie oder Flexi, sei jedem überlassen. Kein Essen wegwerfen, lieber teilen. Selbst Gärtnern: ob am Balkon im Blumenkasten, im Gemeinschafts-Stadt- oder Schrebergarten. Es entspannt und bringt einem wieder mehr Gefühl für den Wert der Lebensmittel und der Saisonalität. Gärtnern hilft auch zu Lernen, was wann bei uns wächst und reift und wie frisches Obst und Gemüse schmeckt. Das ist dann meist auch günstiger (beim Einkauf) und hat viel kürzere Wege zurückgelegt oder musste nicht lange gelagert werden. Sich bei jedem Kauf überlegen: Brauche ich das wirklich? Wenn ja, muss ich das neu kaufen oder kann ich mir das auch leihen? Autofrei leben. Mehr Radeln (die meisten Wege innerstädtisch sind schneller zu radeln als mit dem Auto zu fahren – und ja man auch vieles am Rad transportieren), laufen (tut einem selbst auch gut!) und / oder die Öffis nutzen. Bei der Critical Mass mitradeln. Das ist so beeindruckend! Beim Park(ing) Day mitmachen! Mit der Bahn (am liebsten dem Nachtzug!) statt mit dem Flieger in den Urlaub, wenn man weiter reisen will. Sich selbst und andere immer wieder daran erinnern. Und ab und an mal an einen Strand (kann ja auch ein Badesee oder Fluss sein!) gehen und barfuss durch den Sand laufen und den Sand zwischen den Zehen spüren. In den Himmel sehen und die Sonne auf der Haut spüren.

Dieser Beitrag wurde unter Garten, Gedanken, Klima, Natur abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Kommentare zu Zeigt her Eure Füße…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.