Erdüberlastung

Was für ein Wort: Erd-ueber-lastung. Klingt schwer, geht nicht leicht von der Zunge und ist so gar nicht im Alltag verankert. Dabei wäre es so wichtig sich ab und an öfter mal darüber Gedanken zu machen. Anfang Mai wäre auch ein guter Zeitpunkt gewesen, denn da war’s in Deutschland schon so weit: Ressourcen verbraucht. Weltweit nun jetzt, also bereits am 1. August war der globale Erdüberlastungstag, was ganz einfach heißt: ab dem Zeitpunkt haben wir die natürlichen Ressourchen unseres Planeten Erde für das laufende Jahr aufgebraucht. Wir leben auf Pump. Aber zahlen wir auch zurück?
Wohl eher nicht… Trotz der Hitzewelle, der schrecklichen Brände in Folge davon und auch die Dürren am Feld. Das ist schrecklich und natürlich brauchen die Bauern Hilfe. Ein Bergbauer, den wir letztens sprachen erzählt uns: Sein Futter, das er am Feld erwirtschaftet, ist so wenig dieses Jahr, dass er wohl zwei seiner Kühe im Herbst verkaufen müssen wird. Ganz nüchtern – was soll er sonst tun.

Stimmt. Die Kühe stehen nicht auf der Alm und gehören einem anderem Bauern 🙂

Doch was machen wir im Alltag so? Schonen wir Ressourcen, denken wir an die Umwelt? Einige ja – ab und an sicher. Ich freue mich immer, wenn ich mehr Radler an der Ampel sehe, selten weniger als Autos, die auf Ihre Weiterfahrt warten. Aber immerhin. Kaffeebecher sehe ich in meinem Umfeld zum Glück auch nur ganz selten. Aber hilft das schon? Kleinigkeiten summieren sich ja auch. Neulich bei der Urlaubsplanung wurde es mir wieder deutlich: Es soll ins Ausland gehen – nach London. Immer wieder dann das Gespräch in ähnlicher Folge. Begeisterung: „Geil – da gibt’s doch die billigen Flüge!“ Wenn ich trocken antworte: „Genau das ist ja das Problem“ kommt mir nur blankes Unverständnis entgegen. Wieso soll ein günstiger Flug ein Problem sein? Achso klimamäßig war das gemeint… Naja, aber… ihr fliegt doch sicher auch, oder? Nein, es geht ja auch mit der Bahn. Achso… meist wieder irritiertes Schweigen.
Es wird gespart oder versucht zu sparen. An Geld, an Zeit – nicht weiter an die Folgen gedacht. Doch geht die Rechnung auf? Dann höre ich bei einem Bekannten, naja wir haben dann im Hotel am Flughafen übernachtet, weil die Zeiten so unpassend waren. Wenn ich dann sehe, wie weit noch von Flughäfen in die Städte gefahren werden muss (kostet auch was) – ist das wirklich so viel Sparen wert?
Klar dauert Bahnfahren länger, es kostet auch etwas mehr als die (Billig)Flieger – aber mir ist es das wert. Auch die Reise ist Zeit. Zeit zum Abschalten vom Alltag. Zeit zum Landschaft-Sehen und wie sich Land(schaft) wandelt. Zeit zum langsam Ankommen.
Tja und dann verbringen wir einen Teil der Anreisezeit bei Freunden, machen dort einen Zwischenhalt – und das allein ist es mir schon wert so einen „Umweg“ zu nehmen.

 

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